Samstag, 4. Oktober 2014

So, 28.09.2014 - Halbmarathon durch London

Der letzte ganze Tag im schönen und erneut sonnigem Vereinten Königreich! Und los ging es gleich mit Arbeit: Tanken, Auto aussaugen, Auto abgeben. Dann mit vollem Gepäck zur Metro-Station. Und weil es so leicht ist und Spaß macht, zwischendurch aufgrund einer Metrovollsperrung ein Fußmarsch von einer Haltestelle zur nächsten. Am Hostel angekommen gab es den nächsten Kampf: freien Platz im Gepäckraum ergattern...

Wir besichtigten anschließend das British Museum. Für alle Pariskenner, ein Museum ähnlich dem Louvre, etwas weniger Gemälde vielleicht. Dafür jede Menge interessante und einmalige Zeugnisse der Menschheitsgeschichte von frühen Hochkulturen bis zur heutigen Zeit, von bekannten und unbekannten Plätzen aus allen Kontinenten. Besonders im Gedächtnis geblieben sind uns die weitläufigen und gut gefüllten Ausstellungshallen, der Kuppelinnenhof und eine kugelgetriebene mechanische Uhr.








Den Abend verbrachten wir gemütlich in der Hostellobby bei Pizza und Bier. Wir blieben nicht untätig, das Ergebnis könnt ihr ja lesen ;-)

Sa, 27.09.2014 - Fast am verhungern...

Wie startet man froh und munter in den Tag? - Richtig mit einem "Full english breakfast", bestehend aus Toast, Tomate, Spiegelei, eine Art Bratwurst, Kartoffelpuffer, Bohnen und (natürlich) Speck.


Mit einem leichten sättigungsgefühl gingen wir in das "Science & Industry Museum" welches wir bei unserer Planung völlig übersehen hatten. Das Museum bietet von der Verkehrstechnik über eine Weberei bis hin zu einem großen Lockschuppen reichlich Ausstellungsmaterial. Die Dampfmaschinen waren auch fast alle "unter Dampf".


Gute 2 Stunden weiter südlich liegt Bletchley Park, die Anlage in der die Briten während des zweiten Weltkriegs die deutschen und japanischen Funksprüche decodierten. Die Anlage wurde nach einer größeren Umbaumaßnahme erst wieder eröffnet, was sich in vielen interaktiven Stationen bemerkbar machte. Dort wurden die einzelnen Vorgänge beim Code knacken erklärt und man konnte sich an einfachen Beispielen versuchen. Die Anlage ist riesig und da wir aufgrund der langen Fahrt nur knapp 2 Stunden zur Verfügung hatten mussten wir uns auf das Nötigste beschränken. Laut Plan sollte man für eine komplette Besichtigung mindestens einen Tag einplanen.


Um sicher zugehen das sich kein Hungergefühl einstellt fuhren wir zum Einkaufszentrum von Milton Keys. Dieses steht mit 720m Länge im Guinness Buch der Rekorde, hat aber auch nur einen Stock. Dort angekommen steuerten wir direkt Jamie's Italians an, damit wir auch behaupten können, einmal in einem Restaurant (Kette) eines TV-Kochs (Jamie Oliver) gegessen zu haben. Geschmacklich war es sehr gut und die Preise waren auch angemessen, insgesamt war es dann ein kalorienarmer Tag ;)












Fr, 26.09.2014 - Doppelte Grenzüberschreitung

Während einer langen Fahrt überschritten wir die aktuelle Grenze Schottlands und erreichten die ehemalige Grenze der zivilisierten Welt, den Hadrians Wall. Wir suchten uns eine Stelle aus an der er noch relativ gut erhalten war und noch Überreste eines römischen Forts zu sehen sind.



Wir kamen recht spät am Imperial War Museum in Manchester an, was aber nicht ganz so schlimm war, da es von außen größer aussieht als es tatsächlich ist. Praktischerweise kamen wir passend zu einer privaten Rundführung an, da wir die einzigen Wartenden waren. Unser Guide führte uns durch eine Ausstellung die veranschaulichte, wie sich die Briten im zweiten Weltkrieg fühlten, um sich die Lage besser vorstellen zu können.
Die Führung war von daher praktisch, da er die wichtigsten Ereignisse und Ausstellungsstücke zeigte und wir somit die Tour in Windeseile durchgingen.

Do, 25.09.2014 - Whisky auf geweihtem Boden

Am Donnerstag starteten wir von Oban in Richtung Glasgow. Die erste Station auf dem Weg war die Cruachan Power Station, einem Pumpspeicherkraftwerk. Leider hätten wir bis zur nächsten Führung über eine Stunde warten müssen, sodass uns nur die Informationstafeln im Besucherzentrum blieben und demzufolge nichts von der eigentlichen Anlage live sehen konnten.

Knapp zehn Meilen später bogen wir auf einen abgelegenen und zur Abwechslung mal nicht per Schild angekündigten Parkplatz ab. Laut TripAdvisor sollte sich hier nach 10 Minuten Fussmarsch eine herrliche Schlossruine befinden. Das können wir ebenso bestätigen und weiterempfehlen! Das Kilchurn Castle liegt fernab von jeglichem Touristenandrang, mit interessanten Schautafeln und überraschend guten Möglichkeiten auch in die oberen Etagen der Ruine hinaufzuklettern.


In Glasgow angekommen staunten wir zunächst über die Lage und Struktur des Hostels: ein sanierter Altbau in großzügiger Lage am Kelvingrove Park mit bester Aussicht über die Stadt. Ein Bummel durch die Einkaufsmeile inklusive frischem, kalorienreduzierten Brownie vom Wochenmarkt führte uns quer durch die Innenstadt zur WEST Brauerei. Hier gab es standesgemäß Currywurst mit Bier. Oktoberfest bieten die hier auch an, das Hendl haben wir aber auf der Speisekarte vermisst.
Hostel (gefühlte 5 Meter hohe Decke mit Stuck und Kronleuchter):

WEST Brauerei:


Zurück im Hostel tankten wir Kraft für den Abend und schlossen gleichzeitig Bekanntschaft mit unseren Mitbewohnern. So ging es in lustig und geselliger Runde (wir drei, André's ehemaliger Fachschaftskollege Udo, unser Quoten-Deutscher-Mitbewohner und Sam, ein Butler DER Queen!) in einen Irish Pub. Später zogen wir weiter in einen "Kirchenclub". Das Oran Mor, eine Bar in einer ehemaligem Gotteshaus. Sehr imposant, wir waren etwas underdressed aber der Laphroaig war im Angebot und hat geschmeckt! Ein gelungener Abend!



Mi, 24.09.2014 - Whisky und neue Altertümer

Der nächste Punkt auf unserer Filmkulisertour war das aus Harry Potter bekannte Glenfinnan Viadukt.
Wir hätten es auch beinahe zur Dampflokomotiven überfahrt geschafft, wenn wir nicht vorbildlich bei einem Wagen der in der Böschung versenkt wurde angehalten und gefragt hätten ob er Hilfe bräuchte. Er war schon am telefonieren und lehnte weitere Hilfe dankbar ab. "...everthing's fine..."

Das Viadukt war eines der ersten in Stampfbetonbauweise, was leider nicht den Charm eines Gemauerten versprüht. Nichts desto trotz ein imposantes Bauwerk. Gegenüberliegend befand sich das Glenfinnan Monument, ein kleiner Aussichtsturm.
Das angegliederte Minimuseum im nächsten Bahnhof zeigte die Geschichte des Baus und läd mit einem Restaurant in einem alten Speisewagen zum verweilen ein. Wer länger bleiben will kann in einem alten Schlafwagen ein Bett im BnB Syle buchen.


Photo Sphere von Glenfinnan Viadukt (Bild per PC anklicken und virtuelle Ansicht genießen)

Der nächste Zwischenhalt war in Fort William.
Dort gibt es entgegen des Namens kein Fort, sonder "nur" eine schöne Einkaufsstraße, in der man alles für den touristischen Grundbedarf bekommt.

Nach einer guten Stunde ging es weiter nach Oban, wo wir endlich wieder eine Destillerie besichtigen konnten (für alle die den Überblick verloren haben, unsere siebte).
Eine einfache Führung reichte uns alten Hasen natürlich inzwischen nicht mehr, daher wählten wir die "Exclusive distillery tour" mit Tasting im Chefbüro und Analyse der verschiedenen Abfüllungen. Obwohl von uns keiner Menthol und Eukalyptus im Whisky finden konnte, war es eine sehr interessante Erfahrung ein professionelles Tasting mit zu machen.


Über der Stadt trohnt McCraig's Tower, der nicht nur zufällig eher wie ein Kolloseum als wie ein Turm aussieht. Hier fanden wir weitere Beweise für unsere Theorie, dass die ganzen Burgen etc nachträglich für die Touristen errichtet wurden. Der Turm wurde 1897 von einem reichen Bankier errichtet und hätte zum Kolloseum ausgebaut werden sollen, was aber aufgrund des Todes des Auftraggebers nie geschah. Die Aussicht auf den Hafen bei Sonnenuntergang war den Aufstieg aber alle mal wert.


Photo Sphere von McCraig Tower (Bild per PC anklicken und virtuelle Ansicht genießen)

So, 21.09.2014 - Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben

Da man frühs selten weiß wie ein Tag endet, starteten wir frohen Mutes mit einem Besuch bei den Falls of measach. Diese 46m tiefe Wasserfall ist touristisch optimal erschlossen, mit Hängebrücke und Aussichtsplattform. Obwohl die Brücke aus Metall ist, kann sie von einem einzeln leichten Menschen mit geschickten Bewegungen (zur freude aller anderen) zum schwanken gebracht werden.


Unsere "Wir besuchen berühmte Filmkulissen"-Tour führte uns zu Eilean Donan Castle, bekannt aus dem Film Highlander. Die Burg wurde um 1930 restauriert und dementsprechend gut erhalten. Die Guides vor Ort sind stilecht gekleidet und haben sichtlich Freude daran, falls jemand weitere Informtionen haben möchte, so zerlegte einer ein (replika) Schwert komplett um den Aufbau besser erklären zu können.


Die nahegelegenen Berge und der strahlende Sonnenschein luden geradezu zum Wandern ein, was wir dann auch taten.
Nach ca 1,5h erreichten wir ein Plateau an dem der vorhandene Openstreetmap-Weg endete. Wir gingen noch einen Meter weiter um weiter wie unsere Vorgänger gewesen zu sein bevor wir uns an den Abstieg machten.


In Broadford stärkten wir uns mit einem Lamm-Burger und verbrachten den Abend im Aufenthaltsraum des Hostels.

Bei diversen kurzbesuchen in unserem Zimmer fiel uns auf das die anderen 3 Bewohner sich wie zu hause fühlten, sprich überall und ich meine wirklich überrall, lagen Kleidungsstücke und essen herum. Da wir an das gute im Menschen glaubten hofften wir, sie würden etwas Platz freiräumen bevor sie schlafen gehen.... Falsch Gedacht.
Nachdem wir erstmal über alles mögliche gestiegen sind machten wir uns fertig und versuchten zu schlafen. Dies stellte sich aufgrund zweier nicht syncronisierter pneumatischen Urwaldsägen als ernsthaftes Problem heraus.

Die Bilanz dieser Nacht:
1er hat im Aufenthaktsraum des Hostels die Zeit totgeschlagen
1er wanderte ins Auto aus um 2-3h unbequem zu schlafen
1er hat von allem nichts mitbekommen und einen erholsamen Schlaf gehabt