Da die Garantie sowieso schon durch war und bei Ebay ein baugleiches Pad mit defektem Display über 90 Euro kosten sollte ????? hab ich es kurzerhand geöffnet und mal reingeschaut.
Elektrische Umbauten sollten nur von Fachkräften ausgeführt werden!
Bei einem solchen Umbau kann immer etwas kaputt gehen, ich beschreibe hier, wie ich mir helfen konnte, jeglicher Umbau erfolgt auf eigene Gefahr. Ich übernehme keine Garantie für eventuelle Schäden, oder das das Problem danach bei euch behoben ist. Eventuelle Garantieansprüche sind mit dem Öffnen natürlich auch hinfällig.
Benötigtes Werkzeug:
Falls die Platine ausgetauscht werden soll ( Ersatzteil für ca 30 € bei E-Bay)
- kl. Kreuzschraubendreher
- Lötkolben (sehr feine Spitze)
- Entlötlitze
- Leiterplattenreiniger (ggf. Alkohol, Isopropanol oder ähnlich)
Das öffnen geht noch relativ einfach:
- Entfernt die SD-Karte und ggf. die Sim Karte
- Unter dem rückseitigen Aufkleber mit der Typenbezeichnung sind 3 Schrauben versteckt
- Nach dem Entfernen kann man mit einem speziellen dünnen Plastikwerkzeug (oder Fingernagel ;)) zwischen dem geriffelten Rückseite und dem Rahmen ansetzen und die Klipps aufhebeln. Man muss ein wenig probieren wo sich am leichtesten ein Spalt auftut, bei mir war dies in der Nähe ders Akkus der Fall.
- Wenn der Rahmen aussen herum aufgehebelt ist, sind mittig noch einmal 3 Klipps versteckt, welche mit etwas aufwackeln auch aufgehen.
- Der Deckel ist noch mit doppelseitigem Klebeband oberhalb der Karteneinschübe und unterhalb der Stelle des CE Zeichens verklebt
Wer die Platine austauschen will, muss hier die 4 Schrauben lösen, die Flachbandkabel entriegeln (heller Hebel anheben) und das Kabel vom Mainboard ebenfalls nach oben entfernen. Zum leichteren arbeiten habe ich dies auch beim löten gemacht was nicht zwingend notwendig ist.
Ich wollte den SD-Kartenhalter öffnen, dazu musste ich die Lötpunkte an den grün markierten Stellen mittels Entlötlitze entfernen und konnte dann die Oberseite abheben.
Neben dem einen Prüfpunkt im oberen Bereich waren unter der Abdeckung noch zwei Kontakte dunkel oxidiert.
Nach der Reinigung mit Leiterplattenreiniger und etwas mit der Pinzette kratzen, sah das Ganze dann so aus. Ich habe sicherheitshalber die entsprechenden Kontakte noch mit dem Lötkolben erhitzt, an den Kontakten ist noch etwas Lötzinn zu erkennen.
Bei dem oberen Prüfpunkt bin ich kurz abgerutscht und musste dann das Plastik wieder glätten, was mir in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um einen Micro SD-Slot handelt und das Plastik hauchdünn ist gut gelungen ist.
Die restliche Verfärbung hätte man ggf. mit einem Glasradierer entfernen können, da ich aber keinen hatte und die Dinger auch nicht mag, habe ich es dabei belassen.
Die sauberste Lösung wäre natürlich ein neuer SD-Kartenslot gewesen. Aufgrund der vielen verschiedenen Bauformen sind solche Ersatzteile jedoch schwer verfügbar und wegen dem aufwendigen Lötprozess mit privat üblichen Mitteln wahrscheinlich gar nicht umbaubar.
Anschließend kann der SD-Deckel wieder aufgeklipps und mit Lötpunkten gesichert werden.
Der Rückbau erfolgt logischerweise umgekehrt zum zerlegen.
Bei mir lief danach die SD-Karte wieder ohne Probleme.
WICHTIG
Die SD-Karte muss vor dem anbringen des Gehäusedeckels unbedingt wieder entfernt werden, sonst übt man auf die Karte einen sehr punktuellen Druck aus, was die Karte beschädigen kann (und wird).
Beschädigte SD-Karte (zum Glück nur eine Testkarte) |