Donnerstag, 4. August 2016

Irland, Schottland oder Österreich?


Bei meinem Kurztripp nach Radstad zeigte sich das (August-)Wetter von seiner schottischen Seite.
Die Tour am Giglachsee hat dennoch oder vielleicht gerade deswegen, ein paar tolle Bilder ermöglicht:





Mittwoch, 3. August 2016

Lenovo Yoga 8 SD-Kartenfehler

Bei meinem Lenovo Yoga 8 (Modell 60043) ging neulich spontan die SD-Karte nicht mehr, nach den üblichen Versuchen, An/Aus, Karte neu stecken und einer anderen SD-Karte zeigte sich das das Pad gar keine Karten mehr erkennen wollte.

Da die Garantie sowieso schon durch war und bei Ebay ein baugleiches Pad mit defektem Display über 90 Euro kosten sollte ????? hab ich es kurzerhand geöffnet und mal reingeschaut.

Elektrische Umbauten sollten nur von Fachkräften ausgeführt werden!
Bei einem solchen Umbau kann immer etwas kaputt gehen, ich beschreibe hier, wie ich mir helfen konnte, jeglicher Umbau erfolgt auf eigene Gefahr. Ich übernehme keine Garantie für eventuelle Schäden, oder das das Problem danach bei euch behoben ist. Eventuelle Garantieansprüche sind mit dem Öffnen natürlich auch hinfällig.

Benötigtes Werkzeug:

Falls die Platine ausgetauscht werden soll ( Ersatzteil für ca 30 € bei E-Bay)
  • kl. Kreuzschraubendreher  
zusätzlich, falls der Kartenhalter nach gelötet werden soll
  • Lötkolben (sehr feine Spitze)
  • Entlötlitze
  • Leiterplattenreiniger (ggf. Alkohol, Isopropanol oder ähnlich)

Das öffnen geht noch relativ einfach:
  1. Entfernt die SD-Karte und ggf. die Sim Karte
  2. Unter dem rückseitigen Aufkleber mit der Typenbezeichnung sind 3 Schrauben versteckt
  3. Nach dem Entfernen kann man mit einem speziellen dünnen Plastikwerkzeug (oder Fingernagel ;)) zwischen dem geriffelten Rückseite und dem Rahmen ansetzen und die Klipps aufhebeln. Man muss ein wenig probieren wo sich am leichtesten ein Spalt auftut, bei mir war dies in der Nähe ders Akkus der Fall.
  4. Wenn der Rahmen aussen herum aufgehebelt ist, sind mittig noch einmal 3 Klipps versteckt, welche mit etwas aufwackeln auch aufgehen.
  5. Der Deckel ist noch mit doppelseitigem Klebeband oberhalb der Karteneinschübe und unterhalb der Stelle des CE Zeichens verklebt
Nach dem öffnen konnte man bei dem SD-Kartenslot durch kleine Öffnungen auf die Kontaktierungen sehen. Eine davon fiel durch ihre Verfärbung und leichte Oxidation auf

Wer die Platine austauschen will, muss hier die 4 Schrauben lösen, die Flachbandkabel entriegeln (heller Hebel anheben) und das Kabel vom Mainboard ebenfalls nach oben entfernen. Zum leichteren arbeiten habe ich dies auch beim löten gemacht was nicht zwingend notwendig ist.

Ich wollte den SD-Kartenhalter öffnen, dazu musste ich die Lötpunkte an den grün markierten Stellen mittels Entlötlitze entfernen und konnte dann die Oberseite abheben.
 

Neben dem einen Prüfpunkt im oberen Bereich waren unter der Abdeckung noch zwei Kontakte dunkel oxidiert.

Nach der Reinigung mit Leiterplattenreiniger und etwas mit der Pinzette kratzen, sah das Ganze dann so aus. Ich habe sicherheitshalber die entsprechenden Kontakte noch mit dem Lötkolben erhitzt, an den Kontakten ist noch etwas Lötzinn zu erkennen.

 

Bei dem oberen Prüfpunkt bin ich kurz abgerutscht und musste dann das Plastik wieder glätten, was mir in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um einen Micro SD-Slot handelt und das Plastik hauchdünn ist gut gelungen ist.

 

Die restliche Verfärbung hätte man ggf. mit einem Glasradierer entfernen können, da ich aber keinen hatte und die Dinger auch nicht mag, habe ich es dabei belassen.

Die sauberste Lösung wäre natürlich ein neuer SD-Kartenslot gewesen. Aufgrund der vielen verschiedenen Bauformen sind solche Ersatzteile jedoch schwer verfügbar und wegen dem aufwendigen Lötprozess mit privat üblichen Mitteln wahrscheinlich gar nicht umbaubar.

Anschließend kann der SD-Deckel wieder aufgeklipps und mit Lötpunkten gesichert werden.
Der Rückbau erfolgt logischerweise umgekehrt zum zerlegen.

Bei mir lief danach die SD-Karte wieder ohne Probleme.

WICHTIG

Die SD-Karte muss vor dem anbringen des Gehäusedeckels unbedingt wieder entfernt werden, sonst übt man auf die Karte einen sehr punktuellen Druck aus, was die Karte beschädigen kann (und wird).
Beschädigte SD-Karte (zum Glück nur eine Testkarte)


Sonntag, 31. Juli 2016

Kamera Umbau NTSC -> PAL

Via Amazon habe ich eine CCTV Kamera für den ZMR250 bestellt. 


Lt Beschreibung sollte diese PAL und NTSC (optional) können, die Verpackung ließ aber auf anderes deuten. (Für alle Eiligen, die Umbauanweisung findet sich weiter unten unter "Der Umbau")

Anmerkung:
Inzwischen hat der Händler die Amazon Beschreibung auf NTSC korrigiert.

Folgende Informationen sind sichtbar:
Hersteller neutralen Verpackung:
DIGITAL CCD CAMERA 

Typenaufkleber:
HD COLOR 1000TVL CAMERA
SYSTEM:NTSC 2.8mm
POWER:DC12C
CE ( Das CE Zeichen scheint nicht korrekt, dies könnte aber ggf auch nur an einem fehlerhaften Zeichensatz liegen)
VIDEO OUTPUT:1Vp-p75Ohm

Platinenbezeichnung:
XK-1099+

Erste Tests bestätigten die Vermutung: 

Das ist kein korrektes PAL. Das Bild ist S/W,
nicht passend ausgerichtet und wo ist mein (minim micro) OSD ?

 Wie aus heiterem Himmel erschien das OSD plötzlich. Eventuell konnte es sich nicht gleich aufsyncronisieren?

 Ein weiterer Monitor, welcher PAL und NTSC kann zeigte ein gutes Bild.

Da ich mit NTSC bislang keine Erfahrungen gemacht habe, und sich die Anleitung zur Umstellung ausschweigt habe ich mir die Signale erst mal per Oszilloskop angesehen.

Eine Zeile im eingebauten System gemessen (Cam abgedeckt), 
Signallange: ca 64us

Ein Vergleich mit einem mit 82Ohm abgeschlossenen System zeigte ein ähnliches Bild, somit schien der Abschluss zu passen. Die Zeilenlänge ist bei PAL und bei NTSC identisch, somit kann man das genutzte System so nicht erkennen. Es wäre auch besser gewesen die Cam nicht abzudecken sondern ein weißes Blatt zu filmen, um die Signalpegel besser zu erkennen.

NTSC und PAL unterscheiden sich jedoch in der Zeilenanzahl und damit in der Bildwiederholrate. Es wird immer Halbbildweise übertragen, also erst alle geraden dann alle ungeraden Zeilen, es werden somit 2 Bilder für einen Bildaufbau benötigt.

PAL NTSC
Zeilen     625     525 (486 sichtbar)
Bildwiederholrate 25Hz 30Hz
Halbbildwiederholrate 50Hz 60Hz

Zum Messen wurde die Objektivabdeckung entfernt, so sieht man die einzelnen Bilder leichter. 

Der Verdacht bestätigte sich, 16 mS => 60Hz => NTSC

Da mir weder die Anleitung, die Website des Herstellers noch der Händler etwas zum umstellen der Cam sagen konnten ging ich weiter auf die Suche und fand auf einer Shopseite ein einzelnes Bild mit einer gleich aussehenden Platine jedoch mit einer anderen Widerstandsbeschaltung. 

Da der Händler mir Ersatz versprochen hat, riskierte ich den "blinden" Umbau.

Der Umbau

Bei der NTSC Version befindet sich ein Widerstand im roten Oval, grün ist unbestückt. Bei der PAL Version ist es genau andersherum. 

Ebenfalls auffällig war, dass alle Widerstände dieser Reihe  mit 103 beschriftet sind (103 = 10 × 103 = 10 × 1000 =  10 kΩ) der eine "Abweichler" ist jedoch ein 104 (100 kΩ). Ob dies nun Beabsichtigt oder einfach nur ein Griff in die Codier-Widerstandsschütte war, kann ich nicht sicher sagen.

Übersicht der Rücksteite der Kamera

NTSC Version

PAL Version

Der Umbau funktioniert offensichtlich, 20 mS => 50Hz => PAL

Anschließend funktionierte der PAL Monitor ebenfalls mit der Kamera.
Ob der Widerstandswert 100prozentig im Sinne des Erfinders ist kann ich nicht sagen, jedoch funktioniert es bisher ohne Probleme.

Ich kann den Umbau leider nicht mit der "Ersatzlieferung" vergleichen, da ich nun seit mehreren Monaten auf die Kamera warte und inzwischen nicht mehr damit rechne diese noch zu bekommen. Da ich durch den Umbau eine funktionierende Kamera habe, lasse ich die Sache einfach auf sich beruhen.

Montag, 13. Juni 2016

Baseflight ohne/mit Oneshot

Baseflight Oneshot

Wenn man seine BlHeli ESCs mit der Motorbremse arbeiten läßt (damped light) ist es sehr wichtig das auch der Flugcontroller (in diesem Fall Naze32 mit Baseflight) die Signale schnell genug sendet.

Die Standardeinstellung hat bei mir starkes Zittern verursacht, was man auch gut hören konnte. Mit der Oneshot Option war das Zittern weg und der Sound ist bedeutend gleichmäßiger geworden.



Samstag, 30. April 2016

Der richtige Propeller

Für meinen ZMR250 habe ich verschiedene Propeller bestellt und dabei leider nicht so genau auf die Steigung geachtet. Damit es nicht ganz umsonst war, habe ich einfach mal einen Test gemacht wie schnell man sich ausserhalb der Spezifikationen befindet.


Test Bedingungen:

Motor: DYS BE1806-2300kv
  • Watts: 89W
  • Max current: 8A
  • ESC: 10amp to 12amp
  • Suggested prop: 5x3 ~ 6x2
BEC: Afro ESC 12Amp BEC
  • FW: afro_nfet.hex
Propeller:
  • Night Flying Propeller 5x3 Clear 
  • Gemfan 5550 Bullnose
Die Tests wurden im "Druckmodus" ausgeführt. (siehe Outtakes)

Ergebnis:

Propeller Night Flying Propeller 5x3 forwards Night Flying Propeller 5x3 backwards Gemfan 5550 Bullnose forwards Gemfan 5550 Bullnose backwards





Current: 7,5 A 7 A 15 A 14 A
Power: 88 W 80 W 167 W 150 W
Thrust: 355 g 135 g 435 g 125 g


Mit dem Gemfan bewegt man sich (zumindest bei Vollgas) weit ausserhalb der Spezifikation von Motor und ESC. Auch wenn bei den meisten der Vollgasmodus nicht so häufig vorkommt, würde ich diese Kombination nicht empfehlen.

Auch die bedeutend schlechtere Leistung wenn der Propeller falsch herum läuft sollte ebenfalls beachtet werden.
Gerade bei Quadrocoptern könnte dies Aufgrund der CW/CCW Propellern und der Links/Rechts-Läufigkeit der Motoren einmal vorkommen,

Dienstag, 26. April 2016

5,8GHz Antennenvermessung

Vor kurzem konnte ich einmal die Abstimmungen meiner 5,8 GHz Antennen an einem Network Analyzer vermessen (lassen ;)).

Folgende Antennen wurden vermessen:
- gewöhnlichen Stabantennen (fast 18cm , nicht die Stummeldinger die den Rx/Tx Modulen beiliegen ;) )
- ein Satz "EBay / China Cloverleaf"
- ein Satz "Hobbyking Aomway Cloverleaf"

Messobjekte: Stabantennen, Ebay Cloverleaf 4Blatt Rx, Hobbyking Aomway Cloverleaf 4Blatt Rx/Tx

China Cloverleaf 3 Blatt Tx
Hinweis:
Die Antennen wurden für das 5,8 Ghz B-Band vermessen (Frequenzen zwischen 5,733 und 5,866 GHz). Inwiefern das mit den jeweiligen Landesbestimmungen zusammenpasst muss bitte jeder selbst klären, da ich hier keine rechtsverbindliche Aussage geben kann und will.

Da keine Antennenmesskammer zur Verfügung stand, wurde der S11 Parameter der Antennen ermittelt. Je besser die Antenne im jeweiligen Frequenzbereich angepasst ist (negativer dB Wert) desto höher ist die theoretische Abstrahlleitung in diesem Bereich. Voraussetzung hierfür ist das die Antenne real abstrahlt und die Leitung nicht innerhalb der Antenne vernichtet wird.

Stabantenne Nr. 1

Die erste Stabantenne zeigt ein recht ordentlichen Verlauf, mit ca -13dB im B-Band.

Stabantenne 1
 Das Bild ist leider abgeschnitten, es handelt sich jedoch um das gleiche Raster wie bei den folgenden Messungen.


Stabantenne Nr. 2 
Die zweite Stabantenne zeigt ein bedeutend schlechtere Abstimmung, lediglich -11,66 bis -9,39dB im B-Band und im restlichen Bereich immer noch -5dB.

Stabantenne 2

E-Bay Cloverleaf 3 Blatt Tx
Die E-Bay Cloverleaf Antenne zeigte ein gute Dämpfung mit -25dB, jedoch bei 5,4GHz (lila Linie) was eigentlich nichts bringt. Zu diesem Zeitpunkt war die Antenne entgegen der obigen Bilder auch sehr flach gebogen. Also haben wir angefangen den Winkel steiler zu biegen. Dadurch wurde die Dämpfung zwar auf -20dB verringert aber mindestens um 200MHz näher an den Zielbereich gebracht.
Cloverleaf 3 Blatt Tx Original (lila )+ 1. Verbiegen (blau)
Weiteres biegen brachte uns näher ans Ziel (lila Linie), und nochmaliges verbiegen ergab eine gute Dämpfung, allerdings schon fast etwas zu weit vom Frequenzbereich.

Cloverleaf 3 Blatt Tx 2. Verbiegen (lila) + 3. Verbiegen (blau)
Zu guter letzt haben wir eine gut abgestimmte Antenne mit einer sehr guten Dämpfung gebogen. Die beiden weiteren Peaks bei 4,75GHz und 7GHz sind zwar unschön störten beim Sender jedoch nicht.

E-Bay Cloverleaf 4 Blatt Rx
Die Rx Antenne zeigte nach dem ersten anpassen eigentlich schon ein recht passablen Empfangswert von -20dB im B-Band, jedoch wieder einen Peak von -30dB bei ca 4,7GHz. Angestachelt von den Verbesserungen der Tx Seite bogen wir auch hier weiter um es noch weiter zu verbessern....

Cloverleaf 4 Blatt Rx 1. Verbiegen

Die Aufnahme des Ursprungszustandes ist leider im Eifer der Messungen untergegangen. 

Da die HF Technik zu 90% aus Voodoomagic und 10% Theorie besteht, ergab unser weiter Biegeversuch eine schlechtere Dämpfung.... 

Cloverleaf 4 Blatt Rx 2. Verbiegen
Als wäre das nicht genug brach auch noch eine Lötstelle der Antenne. Beim wieder anlöten stellte sich die kleine Plastikhalterung als Schwierigkeit dar....
Abschließend konnten wir nur noch -17 bis -14dB retten.
Cloverleaf 4 Blatt Rx 3. Verbiegen
Hobbyking Aomway Cloverleaf 4 Blatt
Und wie schlagen sich die Aomway Cloverleaf Antennen von Hobbyking mit Plastikführung?

Es sind zwei 4 Blatt Antennen somit gibt es keine Rx/Tx Präferenz. Sie sind gleichmäßiger, jedoch mit lediglich -11 bis -8dB nicht überragend. Im Bereich 5GHz und 6,8GHz hätten sie eine gute Leistung mit ca -20dB.
Auf ein Verbiegen haben wir aufgrund der Plastikführungen abgesehen.

Aomway 4 Blatt (1)

Aomway 4 Blatt (2)
Fazit:
Die Stabantennen haben sich weder von der Qualität untereinander noch von der Abstimmung hervorgetan. Durch die lineare Polarisation eigenen sie sich sowieso schlecht für den mobilen Einsatz.

Die besten Ergebnisse haben wir mit der E-Bay Cloverleaf Antenne erbracht, jedoch erst nachdem Sie abgestimmt war. Im Ursprungszustand waren die Aomway besser. 

Aufgrund der Voodoomagic kann man auch keine pauschale Anleitung im Sinne von "Biege so dann passt das" abgeben, da es auf Drahtlängen, Dicke, Abstand zueinander etc ankommt. Manche HF-Gurus könnten dies vielleicht errechnen, Ottonormalbürger sollten sich damit aber schwer tun.

Wer keine Möglichkeit hat die Antenne nachträglich zu vermessen fährt daher mit den billigen E-Bay China Antennen, wahrscheinlich nicht so gut wie mit einer preislich höherwertigen. Die Chance das diese bei der Herstellung ordentlich vermessen wurde ist doch etwas höher. (Ausnahmen bestätigen jedoch bekanntlich die Regel ;))